Was will dieser Blog?

Dies ist der Blog ehemaliger Mitglieder des "Werkes". Er enthält Geschichten, Tatsachen und Erfahrungen, die vom "Werk" sorgfältig verschwiegen oder geleugnet werden. Er sei jedem ans Herz gelegt, der mit dem "Werk" in Kontakt kommt.

Das Credo des Werkes: das göttliche Recht

Dieser Text Verhaeghes ist so etwas wie das Credo des Werkes. Er bringt das Gottesbild Verhaeghes auf den Punkt: Gott ist alles, der Mensch ist nichts. Entgegen dem biblischen Zeugnis und der theologischen Tradition, die vom Mensch als Ebenbild Gottes spricht, in der Gott sich der Menschheit annimmt und Menschen immer wieder mit Gott hadern (worauf Gott durchaus wohlwollend eingeht und bisweilen sogar "seine Meinung ändert": vgl. Abraham, Hiob, Jona, die Kanaaniterin, der Schächer am Kreuz etc.) darf der Gott Verhaeghes von menschlichen Belangen und Wünschen nicht gestört werden, es würde ihn kränken, ja es wäre geradezu blasphemisch, von Gott etwas zu verlangen. 

Für Verhaeghe verläuft die Richtung einseitig von Gott zum Menschen: Gott darf alles von uns verlangen, und wer wären wir, ihm etwas entgegenzusetzen? Jedes Leid, jeder Verlust, kurz jedes Kreuz muss willig und gläubig angenommen werden. Dem Menschen bleibt nichts übrig als sich zu fügen. Tut er das nicht, handelt er ungläubig, zieht sich den göttlichen Zorn zu und verspielt sein ewiges Heil (es sei denn er "kehrt um" und nimmt sein Leid doch willig auf sich).

Zusätzliche Tragik gewinnt dieser Text dadurch, dass Verhaeghe in letzter Konsequenz sich selbst als Stellvertreterin Gottes gegenüber den Mitgliedern des Werkes sieht, so wie nach ihr die Leitung des Werkes. Das heißt, dass Mitglieder ohne sich argumentativ wehren zu können, jedes Leid, das ihnen von den Verantwortlichen angetan wird, jede Ungerechtigkeit, jeden Verzicht und die ganze Arbeitslast, die ihnen zugemutet werden, willig tragen müssen, wenn sie gläubig und Gott wohlgefällig leben wollen. Würden sie aufbegehren, müssten sie fürchten, sich gegen Gott zu stellen, ihre Berufung und ihr Heil aufs Spiel zu setzen. Für Außenseiter mag das abwegig klingen, Mitglieder des Werkes sind aber tatsächlich von diesem Denken geprägt und darin gefangen.


Das göttliche Recht darf im ‚Werk‘ nicht aufgrund menschlicher Bedenken negiert oder sogar in dem Sinn umgekehrt werden, dass der Mensch von Gott Rechte fordert, Rechte auch von der Kirche, seinem Mystischen Leib, und dies in einer Art und Weise, dass es einem Negieren und Verleugnen des göttlichen Rechtes auf die Geschöpfe gleichkommt. Darum müssen im ‚Werk‘ die Rechte Gottes auf uns in der Erfüllung unserer Pflichten als ein höchstes und heiliges Gesetz Gottes anerkannt werden. "Wenn einer mir nachfolgen will, so verleugne er sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach" (Mt 16,24).
Julia Verhaeghe 

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