Was will dieser Blog?

Dies ist der Blog ehemaliger Mitglieder des "Werkes". Er enthält Geschichten, Tatsachen und Erfahrungen, die vom "Werk" sorgfältig verschwiegen oder geleugnet werden. Er sei jedem ans Herz gelegt, der mit dem "Werk" in Kontakt kommt.

Katakombe

"Katakombe"

Als Katakomben werden im Werk die Häuser und Wohnungen von Asoziierten bezeichnet. Der Begriff wird aber auch für die Asoziierten selbst verwendet. So spricht man bspw. von "Katakombenfamilien". Diese Familien, Ehepaare oder Alleinstehenden, Priester oder Bischöfe, die sich dem Werk angeschlossen haben, lassen ihre Wohnungen nach einem eigenen Ritus von einem Priester des Werkes segnen und damit zur "Katakombe" machen, d.h. zu einem Ort, an dem gemäß der Ideologie des Werkes "mitten in einer gottlosen Welt" der Glaube und die Liebe zur Kirche lebt. Diese Praxis weicht erheblich von der in einigen Regionen üblichen Haussegnung ab, denn sie bindet die "Katakomben" an "Das Werk". Die Bezeichnung "Katakombe" lehnt sich an die Situation der Christen im antiken Rom an, die sich zum Gebet in den Katakomben versammelt haben. Durch diese Bezeichnung wird eine Mentalität der "Untergrundkirche" und der Abschottung von der Welt in die Familien hineingetragen. Das ist besonders für die Kinder der "Katakombenfamilien" tragisch, da sie in einer Art Geheimkult leben und sich gegen die "Welt", die ihnen in der Schule und in Gleichaltrigen begegnet, innerlich abschotten bzw. ihre Klassenkameraden "bekehren" müssen. Letztlich werden sie so zwischen Schulalltag und Elternhaus zerrissen.
Jede "Katakombe" des Werkes bekommt einen eigenen Namen bzw. ein eigenes Patronat (z. B. die "Paulus-Katakombe" oder die "Pius XII-Katakombe").


Zum "sektenartigen Hausjargon" neuer geistlicher Gemeinschaften vgl. Urquhart, Gehirnwäsche.

Der 'sektenartige Hausjargon' des Werkes

Zu den Merkmalen sektenartiger Gruppen innerhalb der katholischen Kirche, die Urquhart auflistet, gehören "standardisierte Wortwahl und Insiderformeln sowie ein sektenartiger Hausjargon", die "das Denken lenken und das Zusammengehörigkeitsgefühl fördern".

Das Werk pflegt einen besonders umfangreichen Hausjargon, dessen Begriffe und Standardformeln sich grob in zwei Gruppen einteilen lassen. Der ersten Gruppe gehören Begriffe an, die im Alltagswortschatz nicht existieren bzw. im Werk in einen völlig neuen Kontext gestellt werden und damit eine völlig neue Bedeutung erhalten. Beispiele hierfür sind "Katakombe", "Bündnisgnade" oder "königlicher Lebensstil". Der zweiten, größeren Gruppe gehören Worte an, die auch außerhalb des Werkes durchaus gebräuchlich sind, im Werk aber in einem anderen oder veränderten Sinn verwendet werden. Der manipulative Charakter dieser Begriffe tritt damit noch deutlicher zutage. Beispiele für die zweite Gruppe sind "Diskretion", "Unterscheidung"oder "Jungfräulichkeit".

Da es sich beim Hausjargon des Werkes um eine besonders prägende und subtile Form der Manipulation handelt, können Mitglieder sie oft erst lange Zeit nach ihrem Austritt erkennen und abschütteln, wenn auch bestimmte Formeln schon aktiven Mitgliedern Bauchschmerzen bereiten (wie bspw. die "gegenseitige Ergänzung" oder die "drei Pfeiler").

Die einzelnen Begriffe werden in je eigenen Posts einzeln vorgestellt und analysiert.


Das Geheimnis des Königs wahren


"Das Geheimnis des Königs wahren"

Diese Formel wird in einem eigenen Post aufgegriffen: Arkandisziplin. Sie dient dazu, einen Kreis der Eingeweihten zu etablieren und die Mitglieder auf die Verschwiegenheit über Lehren und Praktiken des Werkes gegenüber Außenstehenden zu verpflichten.

Zum "sektenartigen Hausjargon" neuer geistlicher Gemeinschaften vgl. Urquhart, Gehirnwäsche.


Gegenseitige Ergänzung



"Gegenseitige Ergänzung"

Die gegenseitige Ergänzung bezeichnet eine bestimmte Form von Kritik, die Mitglieder aneinander bzw. Verantwortliche an Mitgliedern üben sollen. Alle Mitglieder sollen immer bereit sein, sich in jeder Form von jedem "ergänzen zu lassen". Dahinter steht die Vorstellung, dass das einzelne Mitglied seine Aufgaben immer nur mangelhaft erfüllen kann, dass das Werk und sein "Charisma" nur in der gemeinsamen Anstrengung aller Mitglieder "fruchtbar" wird und individuelles Handeln, individuelle Begabungen und Persönlichkeiten wenig Wert besitzen. Dahinter steht auch die Vorstellung, dass jeder unvollkommen ist und dass andere, insbesondere die Verantwortlichen den Einzelnen "vervollkommnen" können, weil sie sehen, was dem Einzelnen fehlt, wo er Fehler macht und wie diese zu beheben sind - was der Einzelne selbst nicht sehen kann, eben wegen seiner intrinsischen Mängel. Diese Formel eröffnet den Verantwortlichen die Möglichkeit in das Handeln jedes Mitgliedes jederzeit eingreifen zu können ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen. Der Einzelne muss nicht verstehen, was er falsch gemacht haben soll und er darf sich nicht rechtfertigen (d.h. er darf die Gründe, die ihn dazu veranlassen, etwas auf eine bestimmte Art und Weise zu tun nicht darlegen und verteidigen). Es genügt, dass ein anderer verlangt, dass er seine Aufgabe anders erfüllen soll, um ihn auch schon darauf zu verpflichten. Aber nicht nur in ihren Aufgaben, auch in ihrer Persönlichkeit sollen Mitglieder des Werkes sich "ergänzen" lassen. Sodass andere "sehen", wenn jemand bspw. zu viel lacht, zu schnell isst, zu laut spricht, zu langsam arbeitet, zu viel fragt, zu fromm betet etc. Damit entsteht unter den Mitgliedern eine Art Korrektur-Terror, dem der Einzelne sich schließlich nur durch weitestgehende Unterordnung und Anpassung entziehen kann.

Zum "sektenartigen Hausjargon" neuer geistlicher Gemeinschaften vgl. Urquhart, Gehirnwäsche.



Die drei Pfeiler


"Die drei Pfeiler"

Über diese Insiderformel gibt es einen eigenen Post: Die drei Pfeiler-Ideal und Realität. Sie sind eine Umschreibung für eine bestimmte Interpretation der drei göttlichen Tugenden (Glaube, Hoffnung, Liebe) bzw. für die drei ev. Räte (Armut, Keuschheit, Gehorsam), die in die im Werk oft zitierte Maxime münden: "nicht räsonieren, nicht diskutieren, nicht kritisieren". Die drei Pfeiler sind ein wesentlicher Grundbaustein der Manipulation, die die Mitglieder im Werk in Unselbstständigkeit und Unfreiheit führt.


Zum "sektenartigen Hausjargon" neuer geistlicher Gemeinschaften vgl. Urquhart, Gehirnwäsche.


Geistliche Familie


"Geistliche Familie"

Dass das Werk sich als eine geistliche Familie versteht suggeriert lebendige persönliche Beziehungen innerhalb der Gemeinschaft, große gegenseitige Vertrautheit und Spontaneität im Handeln und Aufeinander Reagieren. Mit alledem hat der Begriff im Werk aber nichts zu tun. Das Adjektiv "geistlich" überhöht den Begriff der Familie vielmehr so, dass er beinahe in sein Gegenteil verkehrt wird. Die "geistliche Familie" ist nämlich eine Gemeinschaft von Personen, die alle dasselbe denken und wollen, in der alle dasselbe vermeintlich "objektive" Gesetz befolgen, in der es keinen eigenen Willen und keine persönlichen Entscheidungen und Bedürfnisse mehr gibt, sondern alle sich dem einen großen Ziel unterordnen: ganz im Werk aufzugehen. Vom Begriff der Familie, wie er allgemein in der Gegenwartssprache verwendet wird, bleibt nicht vielmehr übrig als die "Gemeinschaft", die aber "geistlich" zur "unauflöslichen Einheit" überhöht wird, hinter der die Einzelnen völlig zurücktreten und ihrer Individualität absterben müssen.


Zum "sektenartigen Hausjargon" neuer geistlicher Gemeinschaften vgl. Urquhart, Gehirnwäsche.

Diskretion


"Diskretion"

Von Diskretion ist im Werk die Rede, wenn die Verpflichtung zur absoluten Verschwiegenheit gemeint ist. Alle Mitglieder sollen "Diskretion üben", d.h. möglichst nichts von dem erzählen, was im Werk geschieht, und zwar weder Außenstehenden (auch nicht der eigenen Familie) noch anderen Mitgliedern, die vielleicht weniger wissen. Diskretion gilt insbesondere bzgl. Krankheiten (eigenen sowohl wie denen von anderen), Versetzungen, Gästen, Austritten, Finanzen, Stufen der Eingliederung (das wievielte Bündnis man selbst oder andere geschlossen haben, welche Bischöfe ein Bündnis geschlossen haben etc.), Aufträgen usw. Schweigen muss man eigentlich über alles, was nicht sowieso öffentlich bekannt ist oder von den Verantwortlichen öffentlich bekannt gemacht wird. Ganz besonders aber muss man über sich selbst schweigen, d.h. "diskret" mit den eigenen Gefühlen umgehen, vor allem dann, wenn es einem schlecht geht. - Es versteht sich von selbst, dass man nach alledem, was mit Diskretion behandelt werden soll, auch nicht fragt.


Zum "sektenartigen Hausjargon" neuer geistlicher Gemeinschaften vgl. Urquhart, Gehirnwäsche.


Beseelung


"Beseelung"

Beseelung bezeichnet eine bestimmte Art der Dekoration wie sie im Werk üblich ist, nämlich einer am liturgischen Kalender des Werkes orientierten frommen Dekoration, die meistens aus Blumen, Stoffen, Steinen, Dornen, vor allem aber aus Spruchkarten besteht, die meistens mit "Worten" von "Mutter" (Verhaeghe) bedruckt sind. Diese Beseelung ist in den Häusern des Werkes überall präsent: auf jedem Tisch, in der Kapelle, in den Gästezimmern, in den Empfangszimmern, in den Gängen, auf Fensterbrettern... "Beseelt" sollen aber auch die Worte und Gesten der Mitglieder sein, d.h. sie sollen durchzogen von den Worten Verhaeghes, orientiert am liturgischen Kalender, ihr Gegenüber "treffen", mit der "Kraft" des "Charismas" des Werkes berühren und ihn in diese Richtung beeinflussen.


Zum "sektenartigen Hausjargon" neuer geistlicher Gemeinschaften vgl. Urquhart, Gehirnwäsche.

Zeichen der Zeit


"Zeichen der Zeit"

Die Zeichen der Zeit haben im Werk eine ganz andere Bedeutung als in der Bibel oder im theologischen Fachjargon. Sie bedeuten nämlich nicht das aufmerksame Wahrnehmen dessen, was gegenwärtig in Welt und Kirche geschieht, um diese "Zeichen" zu verstehen und auf sie zu reagieren, sondern sie bedeuten die permanente Bestätigung der eigenen Vorurteile gegenüber dem, was in Kirche und Welt geschieht. Die Zeichen der Zeit sind also ein Mittel der Selbstbestätigung des Werkes und seiner Ideologie: was in Kirche und Welt geschieht ist schrecklich, böse und gottlos und das zeigt uns wieder, wie recht wir haben, wie nötig unser Handeln ist, wie wahr das Charisma des Werkes ist usw. Wenn also im Werk von den Zeichen der Zeit die Rede ist, werden meistens Abtreibungs-, Selbstmord- oder Drogenstatistiken zitiert, Ansichten von Feministen oder liberalen Theologen, die sinkende Zahl der Gottesdienstbesuche, die "Islamisierung" oder die jüngste Berücksichtigung Homosexueller in der Gesetzgebung.


Zum "sektenartigen Hausjargon" neuer geistlicher Gemeinschaften vgl. Urquhart, Gehirnwäsche.

Liebender Glaubensgehorsam


"liebender Glaubensgehorsam"

Diese Formel, in der Glaube, Liebe und Gehorsam zu einem Begriff verbunden werden, bedeutet nicht, wie der Begriff das suggeriert, dass Gehorchen an Verstehen, persönliches Nachvollziehen und Aneignen zurückgekoppelt würde, sodass die Mitglieder des Werkes sich Weisungen ihrer Vorgesetzten eher verstehend aneignen sollen als blind zu gehorchen. Im Gegenteil: er bewirkt, dass "Ungehorsam" bzw. Nachfragen oder Zögern sowie evtl. Bedenken von Mitgliedern angesichts bestimmter Weisungen als Lieblosigkeit und Unglauben ausgelegt werden. Mitglieder des Werkes müssen also nicht nur blind gehorchen, sondern sie müssen das auch noch liebend und gläubig tun, sie müssen jede Weisungen ihrer Oberen wie direkte Weisungen Gottes erfüllen.


Zum "sektenartigen Hausjargon" neuer geistlicher Gemeinschaften vgl. Urquhart, Gehirnwäsche.