Was will dieser Blog?

Dies ist der Blog ehemaliger Mitglieder des "Werkes". Er enthält Geschichten, Tatsachen und Erfahrungen, die vom "Werk" sorgfältig verschwiegen oder geleugnet werden. Er sei jedem ans Herz gelegt, der mit dem "Werk" in Kontakt kommt.

Hier, Jetzt und Heute



"Hier, Jetzt und Heute"

Diese Formel ist eng mit der vom "unterscheiden" verknüpft. Sie verpflichtet die Mitglieder auf den gegenwärtigen Augenblick, der allein wichtig sein soll und nimmt ihnen den Maßstab der Vergangenheit und Zukunft. "Hier, jetzt und heute" heißt nicht nur, dass die Brüder und Schwestern konzentriert arbeiten und dabei ganz präsent sein sollen. Es heißt v.a. sie sollen das, was sie jetzt tun, nicht im Blick auf Vergangenheit und Zukunft reflektieren. Sie sollen nicht darüber nachdenken, welchen Wert ihre Arbeit im Blick auf die Zukunft hat. Sie sollen auch nicht an die Vergangenheit denken, v.a. nicht an Verletzungen, die sie erfahren haben, oder an Wünsche, die sie früher einmal hatten. Und sie sollen sich enthalten irgendwelche Pläne für die Zukunft zu machen. Damit wird die Freiheit der Mitglieder stark eingeschränkt und ihre persönliche Geschichte de facto als bedeutungslos betrachtet. Ohne die Ausweitung in Vergangenheit und Zukunft hinein ist ihr gegenwärtiges Tun allein für das Werk bedeutsam: die Mitglieder werden zu gesichts- und willenlosen Arbeitern im Dienst der Gemeinschaft.

Zum "sektenartigen Hausjargon" neuer geistlicher Gemeinschaften vgl. Urquhart, Gehirnwäsche.



Bekehrung


"Bekehrung"

Als Bekehrung gilt gemeinhin der Prozess einer - in der Regel religiösen - umfassenden Neuorientierung, die ein Mensch aus freien Stücken selbst vollzieht. Oft geht dem ein tiefgreifendes Erlebnis voraus, das die Person zum Nachdenken und zum Änderung ihres Lebenswandels bewegt hat. Im Werk wird der Begriff der Bekehrung dagegen geradezu inflationär gebraucht, da er auf jede Art von Gesinnungswandel und Tätigkeit angewendet wird (z. B. kann sich jemand davon "bekehren", Jeans zu tragen oder an Freitagen Fleisch zu essen). Wenn sich jemand in diesem Sinne bekehrt, bekehrt er sich aber nicht zu Gott oder zu einer bestimmten Religion, sondern zur Ideologie des Werkes bzw. zu einer bestimmten einseitigen und extremen Form des Katholizismus, den das Werk pflegt. Auslöser ist kein aus innerer Einsicht und freien Stücken gewachsener Wille - besonders im Falle der Mitglieder des Werkes, die sich zu Beginn von sehr vielem bekehren müssen - sondern der (mehr oder weniger subtile) Druck der Gemeinschaft. Dieser Druck führt dazu, dass der Einzelne sich tatsächlich auf einem "Weg der Bekehrung" wähnt, der ihn näher zu Gott bringen würde, je mehr er sich der Ideologie des Werkes unterwirft und sein Denken und Handeln danach ausrichtet.



Zum "sektenartigen Hausjargon" neuer geistlicher Gemeinschaften vgl. Urquhart, Gehirnwäsche.