Was will dieser Blog?

Dies ist der Blog ehemaliger Mitglieder des "Werkes". Er enthält Geschichten, Tatsachen und Erfahrungen, die vom "Werk" sorgfältig verschwiegen oder geleugnet werden. Er sei jedem ans Herz gelegt, der mit dem "Werk" in Kontakt kommt.

Geben, Opfern, Sterben: Die evangelischen Räte.


Liebe, die gibt, die opfert, die stirbt

Dieser Text ist eine Auslegung der drei evangelischen Räte nach Verhaeghe. Entsprechend ihrem negativen Menschenbild betrachtet sie die evangelischen Räte einseitig als "Opfer". Nur durch radikalen Verzicht auf das eigene Ich und die geschaffene Welt kann die Seele Gott wohlgefällig sein und zu ihm gelangen.

Abgesehen davon, dass eine derart radikale Distanz "zu jedem geschaffenen Wert" praktisch unmöglich ist, stürzt der damit verbundene Anspruch den Einzelnen in einen tiefen inneren Konflikt, weil er ihn zwingt, seinen eigenen Intuitionen und Bedürfnissen zu misstrauen und sie zu unterdrücken anstatt sie zu integrieren, weil er zudem ein Gottesbild vermittelt, das den Menschen nur unter Vorbehalt liebt.


Liebe, die gibt:

In jungfräulicher Reinheit gehöre ich ganz dir an. Jesus, in dieser heiligen Fastenzeit will ich dir ganz hingegeben sein.

- Ich will allem entsagen, was nicht zu dir führt.

- Ich will mich von allem enthalten, was nicht das Wesentliche betrifft.

- Ich will mich vorbereiten auf das ewige Hochzeitsmahl.

- Möge ich nach deinem Opfer hungern, nach deinem Opferblute dürsten.


Liebe, die opfert:

In tiefer Armut will ich nichts für mich selbst besitzen, sondern alles ausrichten auf die Ehre deines Vaters und den Ruhm deiner Kirche. Jesus, in dieser heiligen Fastenzeit will ich mit dir opfern.

- Ich will nicht begierig nach den Gütern dieser Zeit verlangen.

- Ich will meine Kräfte, meine Talente und meine Zeit gewissenhaft gebrauchen und dir in allem selbstlos dienen.

- Ich will nichts für mich selbst zurückbehalten, was ich von dir empfangen habe.


Liebe, die stirbt:

In treuer Folgsamkeit will ich immer mehr mit dem Willen meines Bräutigams eins werden. Jesus, in dieser heiligen Fastenzeit will ich mit dir sterben.

- Möge ich arm werden an eigenem Willen.

- Möge dein Wille mein ganzes Verlangen sein.

- Möge mein menschliches Denken aus meinem Herzen genommen sein.

- Möge dein Geist mich leiten und mich voranführen.

- Möge meine Seele von dir erfüllt und ergriffen werden.

- Möge mein Gehorsam dir bis ans Kreuz folgen.

- Möge ich mit dir und für dich den Tod der Liebe sterben.

Maria, schmerzhafte Mutter, präge deine Opferbereitschaft in meine Seele ein, so dass ich mit dir den Weg deines Sohnes gehe, den Kreuzweg, der mich zum Tisch des ewigen Ostermahles führen wird!


Durch ihr gottgeweihtes Leben treten die Angehörigen des ‚Werkes‘ in die Nachfolge Christi ein. Im ‚Werk‘ binden sie sich durch ihr ‚Heiliges Bündnis‘ an ihn und gehen so den Weg mit ihm. Daraus ergibt sich der Buß- und Opfercharakter ihres Engagements. 

So soll ihr Leben dem einen dienen: eine Antwort auf seine einladende göttliche Liebe sein, indem sie ihm ihre ganze menschliche Liebe schenken. Ihr ‚Heiliges Bündnis‘ in vollkommener Jungfräulichkeit, vollkommener Armut und vollkommenem Glaubensgehorsam ist der Weg, auf dem sie diese Antwort der Liebe verwirklichen. Wer zum ‚Heiligen Bündnis‘ berufen wird, tritt in Distanz zu jedem geschaffenen und begrenzten Wert, um seine Liebe ungeteilt Gott zu schenken und diese um seinetwillen als selbstlose Güte zu den Menschen zurückkehren zu lassen. So leben wir die Jungfräulichkeit als die eine ungeteilte Liebe; die evangelische Armut als die auf Gott vertrauende Hoffnung; den Gehorsam als liebenden und bedingungslosen Glauben.

Julia Verhaeghe

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen