Was will dieser Blog?

Dies ist der Blog ehemaliger Mitglieder des "Werkes". Er enthält Geschichten, Tatsachen und Erfahrungen, die vom "Werk" sorgfältig verschwiegen oder geleugnet werden. Er sei jedem ans Herz gelegt, der mit dem "Werk" in Kontakt kommt.

Rein menschlich



"Rein menschlich"

"Rein menschlich" ist im Werk der Gegenbegriff zu "übernatürlich". Aus theologischer Perspektive ist das Adjektiv "übernatürlich" und seine Funktion im religiösen Wortschatz in letzter Zeit wiederholt problematisiert worden, nicht zuletzt weil es einen gewissen Dualismus impliziert, d.h. die Wirklichkeit in einen heiligen, übernatürlichen, und einen unheiligen, rein natürlichen Bereich einteilt. Im Werk wird diese Einteilung jedoch konsequent weiter gepflegt, wobei nicht vom "Natürlichen" oder "rein Natürlichen" als Gegenbegriff zum "Übernatürlichen" die Rede ist, sondern vom "rein Menschlichen", am häufigsten in der Kombination "rein menschliches Denken". Dieses "rein menschliche Denken" ist in der Vorstellung des Werkes das, was dem "übernatürlichen Wirken Gottes" im Menschen am meisten entgegensteht. Damit wird das Adjektiv "menschlich", das gemeinhin eine positive Konnotation besitzt, drastisch abgewertet und erscheint letztlich als gleichbedeutend mit "gottlos" und "sündig". Die Konsequenz ist, dass alle als "rein menschlich" betrachteten Handlungen und Gemütszustände, wie Sympathie und Antipathie, Erschöpfung, Zorn, Wissbegier u.ä. als tendenziell sündig gelten und unterdrückt werden müssen (vgl. die Litanei der Demut), während eine permanente stoische Gemütsruhe zum Ideal wird. Durch Ideale wie dieses werden die Mitglieder des Werkes systematisch den Werten der Gesellschaft, wie auch sich selbst und ihren eigenen Empfindungen entfremdet und manipulierbar gemacht.


Zum "sektenartigen Hausjargon" neuer geistlicher Gemeinschaften vgl. Urquhart, Gehirnwäsche.


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