Was will dieser Blog?

Dies ist der Blog ehemaliger Mitglieder des "Werkes". Er enthält Geschichten, Tatsachen und Erfahrungen, die vom "Werk" sorgfältig verschwiegen oder geleugnet werden. Er sei jedem ans Herz gelegt, der mit dem "Werk" in Kontakt kommt.

Brief eines Verantwortlichen an einen Novizen

Wer in Das Werk eintritt, bekommt eine/n Verantwortliche/n als persönliche Begleitperson an die Seite gestellt. Äußere Leitung und geistliche Begleitung verwischen. Als Novize ist man ganz auf diese eine Person orientiert, schreibt ihr Berichte, beantwortet ihre Fragen, legt das eigene Innenleben offen und gehorcht ihren Anweisungen, immer im Glauben, dadurch die eigene Berufung besser kennenzulernen und im geistlichen Leben zu "wachsen".

Tatsächlich ist die Ausbildung und Begleitung im Werk sehr manipulativ. Im Fokus stehen nicht die Persönlichkeit, die echten Probleme und Begabungen des einzelnen Novizen, sondern allen werden dieselben vermeintlichen Probleme aufgedrängt, v.a. eines, das "zu menschliche Denken" (der Verstoß gegen das Prinzip der drei Pfeiler). Für alle gilt das eine Ziel: dem eigenen Denken und der eigenen Wahrnehmung misstrauen lernen, um bedingungslos der Leitung des Werkes zu vertrauen und vor keinem Opfer zurückzuschrecken.

Gleich mit welcher Frage, mit welchem Problem, mit welcher Erfahrung der einzelne Novize sich an seinen Verantwortlichen wendet, er wird immer dasselbe zu hören bekommen: du denkst noch zu menschlich, vertraue uns und tu, was wir dir sagen, bringe Opfer, sei leidensbereit und gib dich bedingungslos hin, dann wird alles gut. Dabei wird er auf die Bündnisgnade und andere Begriffe aus dem Hausjargon verwiesen.

Ein Beispiel für diese manipulative Strategie ist ein in vieler Hinsicht völlig gewöhnlicher und typischer Brief, wie Mitglieder des Werkes sie ständig von ihren Verantwortlichen erhalten (man beachte Satzbau und Orthographie):


Lieber fr. ...!

Es drängt mich, auf diese Weise noch das Eine oder andere zu unserem Gespräch von der vergangenen Woche hinzuzufügen.

Der Christ ist zu grossem berufen. In und durch Christus vermag der die "Welt zu besiegen" (Joh 16). ...  Nun bist Du durch die Bündnisgnade unter anderem auf den Punkt hingeführt worden, Deine Vorstellungen über das WIE grosses zu vollbringen läutern und reinigen zu lassen. ... Das ist eine not-wendende Läuterung, damit Du von den all zu menschlichen Vorstellungen darüber erlöst werden kannst. Ich meine damit das Wirken Gottes, das das, was gut in diesen Vorstellungen war, bewahrt und entwickelt und das, was nicht seinem Plan entspricht, auszuschneiden oder umformen zu lassen.

Lass es jetzt einfach geschehen. Aus der wahren Armut wird die zu Grossem fähig machende HOFFNUNG geboren. Das gehört zum Herzstück unserer Berufung.

Was Deine Sicht auf die Situation von Kirche und Welt angeht möchte ich nur hinzufügen, dass die Verantwortlichen fast durch die Bank das kennen, von dem Du gesprochen hast. Das macht tiefer "eins".

Du hast Dich in den vergangenen Jahren bemüht, Dich abzuhärten, damit Du für den Kampf gewaffnet bist, soweit dies menschlich möglich ist, die richtigen Vorkehrungen zu treffen. Anbei ist ein Text von Mutter [Anm. d. Red.: es handelt sich um Absterben], der in sehr deutlicher Sprache die hohen Forderungen ausspricht, um sich im guten Kampf auf eine höhere Stufe desselben vorzubereiten. Meditiere diesen Text. Ich würde mich freuen, wenn Du mir im Februar den einen oder anderen Punkt aus dem Text nennen könntest, den Du in Deinem Leben und "Training" aufgenommen hast. Es geht hier um die tiefe Läuterung der Sinneswelt, über die wir vieles in und aus der Welt aufnehmen.

Ich wünsche Dir eine gesegnete Prüfungszeit.

Im "Heiligen Bündnis", der Quelle all dessen, was wir brauchen, um die Berufung leben zu können, vereint

P. ...


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