Was will dieser Blog?

Dies ist der Blog ehemaliger Mitglieder des "Werkes". Er enthält Geschichten, Tatsachen und Erfahrungen, die vom "Werk" sorgfältig verschwiegen oder geleugnet werden. Er sei jedem ans Herz gelegt, der mit dem "Werk" in Kontakt kommt.

Das Isaakopfer

In diesem Text zeigt Verhaeghe, was sie von ihren Mitgliedern fordert: wie Gott von Abraham verlangt hat, seinen eigenen Sohn zu töten, sollen die Mitglieder des Werkes im Gehorsam gegenüber ihren Verantwortlichen zu allem bereit zu sein, insbesondere dann, wenn es darum geht, das zu opfern, was ihnen am wichtigsten und liebsten ist.

Im Werk wird dieses Verhaeghe-Zitat besonders dann gebraucht, wenn ein Verantwortlicher ein Mitglied dazu bewegen will, den Kontakt zu seiner Familie, seine besonderen Begabungen oder seine tiefsten Wünsche aufzugeben. Das bricht den Mitgliedern das Herz, und macht sie nachhaltig innerlich krank.

Dieser Text zeigt auch, wie gefährlich eine nicht theologisch fundierte, rein geistlich-biblizistische Bibelauslegung ist, wie sie von Verhaeghe immer praktiziert worden ist und bis heute im Werk praktiziert wird. 

"Es wird von uns der Glaube gefordert, der in menschlicher Ohnmacht sein Kind zum Opferaltare bringt. Dort wird Gott selbst eingreifen und den Glaubensakt, den der Glaubende in Treue zu seinen heiligen und unergründlichen Verfügungen vollzogen hat, in einen Akt der Anbetung verwandeln, der Ihn ehrt und verherrlicht."
Julia Verhaeghe 

Schwester im Werk von 1967 bis 1974 - Teil I



Meine Erfahrungen mit dem Werk betreffen den Zeitraum von 1961 bis 1974, Mitglied im Werk war ich von 1967 bis 1974.

1961 war ich noch Gymnasiastin; es waren Ferien - Ferien nach denen mich eine Französischprüfung erwartete. Eine Mitschülerin gab mir eine Adresse in Wallonien, wo ich bei der Betreuung französischsprachiger Kinder helfen könnte. Da ich von Haus aus sozial engagiert und christlich war, sprach mich dieses Angebot an und so entschloss ich mich mit zwei Klassenkameradinnen dorthin zu gehen, an einen uns unbekannten Ort: rue Probideau, Villers-Notre-Dame bei Ath. Als wir dort ankamen, wurden wir noch am selben Abend ohne Erklärung nach Brüssel weitergeschickt. Das überraschte uns, aber wir dachten nicht länger darüber nach. In Brüssel wurden wir in einer französischsprachigen Organisation in der Freizeitbetreuung von Kindern eingesetzt, begleitet von zwei „Fräuleins“ vom „Foyer“. Damals wusste ich noch nicht, dass das „Foyer Saint-Paul“ einer der Namen war, unter denen das Werk arbeitete. Im Haus des Foyers, das damals in Woluwe lag, ging es für uns Sechzehnjährige etwas allzu fromm zu. Aber es herrschte eine Atmosphäre von Geborgenheit und Ruhe. Wir stellten uns keine Fragen, weder ich noch die beiden anderen. Tagsüber halfen wir in der Kinderbetreuung, abends ruhten wir uns aus, lasen oder unterhielten uns über ‚wer weiß was alles’. Mit den anderen Hausbewohnern hatten wir kaum Kontakt. Über Villers sprachen wir nicht mehr.

Das Jahr darauf bewegten mich meine Eltern, wieder hinzugehen. Diesmal ging ich allein. Nun wurde ich in der „Familienpflege“ eingesetzt. Eines der Fräulein besorgte mir eine gefälschte Bescheinigung, auf der mein Alter verändert wurde. Ich musste ja achtzehn sein, um in Familien als „Familienhelferin“ arbeiten zu können. Bezahlt für diese Arbeit wurde das „Foyer“. Aber ich stellte keine Fragen, sondern war in meinem Idealismus selbst von dieser Arbeit überzeugt. Ich sammelte dabei viel Lebenserfahrung. Von da an wurde ich von einem der Fräulein, Suzanne Maesschalck, betreut. Sie lud mich ein, hin und wieder zu einem ihrer Gottesdienste zu kommen. Außerdem durfte ich sie begleiten als sie andere Häuser der Gemeinschaft besuchte; und sie lud mich immer wieder einmal ein, einige Tage in einem der Häuser zu verbringen.

Ich fühlte mich angezogen von der Atmosphäre, die dort herrschte, je länger je mehr. Jetzt, so viele Jahre danach, möchte ich sagen „das Gift begann zu wirken“. Meine tiefgläubige Erziehung, mein soziales Engagement, Frömmigkeit und Idealismus machten mich empfänglich für diese Menschen. Nach dem Gymnasium wollte ich eine Lehrerausbildung beginnen. Sie schlugen vor, dass ich danach noch zwei Jahre daheim für meine Familie arbeiten sollte, dann sollte ich bei ihnen eintreten. Inzwischen hatten sie mich auch gebeten, nicht zu viel über sie zu erzählen, mit der Begründung, „die Menschen“ verstünden das nicht so gut oder sie sagten gar: „Wir sind die Auserwählten, die Welt ist schlecht und versteht das nicht“. Ich nahm das alles einfach so hin und ließ es mir gefallen. Ich fand die Welt wirklich schlecht und glaubte mit der Zeit immer mehr, dass „Paulusheim“ (oder „Opus Christi Regis“, wie das Werk sich damals meistens nannte), der einzige richtige Weg war. Das Zweite Vatikanische Konzil hatte angefangen und ich war irgendwie selbst davon überzeugt, dass die Kirche den falschen, den oberflächlichen und modernistischen Weg ging. Das Werk war der einzige wahre Weg.

Ich teilte meinen Eltern mit, dass ich ins Werk eintreten wollte. Sie hatten es bis dahin noch nicht näher kennengelernt. Zwar waren sie nicht gegen meinen Entschluss, einer religiösen Berufung zu folgen, aber sie stellten eine ganze Reihe praktischer Fragen, auf die sie keine Antwort bekamen. Sie mussten einfach Vertrauen haben. Als großes Hindernis erwies sich, dass sie mich baten, noch ein Jahr zu warten, weil die Familie mich wirklich noch brauchte. Es entstand ein verbissener Streit zwischen meinen Eltern und der Gemeinschaft. Ich blieb bei meinem Entschluss – völlig von ihnen beeinflusst und von ihnen unterstützt: „Siehst du, deine Berufung ist echt, wie es im Evangelium steht: Wer Vater und Mutter nicht verlässt, ist meiner nicht würdig... Kinder werden sich gegen ihre Eltern erheben...“

Mittlerweile weiß ich, dass damals schon Priester im Umkreis meiner Familie durch ein einziges Wort ihrerseits viel Leid hätten verhindern können. Aber sie schwiegen. Je mehr meine Eltern sich meiner Entscheidung widersetzten, desto stärker hielt ich daran fest. Ich war sogar bereit, alle Sicherheiten aufzugeben, weil ich auf die göttliche Vorsehung vertraute, die ganz besonders über dem Werk wachte. Langsam aber sicher war ich völlig in den Einfluss des Werkes geraten. Ich ließ mich von ihnen führen, und nicht allein in den kleinen Dingen, auch deswegen weil sie mein Ego sehr ansprachen. Sie betonten immer wieder, dass ich genau die Talente hatte, die es brauchte, damit das Werk seine Sendung erfüllen könnte. Ich gehörte zu den Berufenen, den wenigen Auserwählten. Diese enthusiastische Aufnahme bestärkte mich ungemein. Auch die Perspektiven, die sie mir vor Augen stellten, waren vielversprechend. Ich dürfte in Rom studieren, weil ich berufen wäre „Leitungsverantwortung“ wahr zu nehmen – etwas, das nicht jeder kann. Ich fiel auf sie herein: auf ihre Begabung, andere zu manipulieren. Später erkannte ich, wie sie bei jedem potenziellen Kandidaten den schwachen Punkt suchten, der es ihnen ermöglichte, die Schlinge enger zu ziehen.

Ich ging wie auf Wolken. Nicht wenige Menschen in meiner Umgebung warnten mich und versuchten, mich zu einer kritischeren Haltung zu bewegen. Aber ich sah alles nur mit den Augen des Werkes, konnte nichts anderes mehr wahrnehmen. Alles, was von draußen kam, war schon wie gefiltert durch die Anschauung des Werkes. Sie formulierten das ziemlich deutlich:“ Alles und jeder, der gegen das Werk spricht, kommt vom Teufel. Er ist schlecht! Du musst deine Ohren vor ihm verschließen!“ Meine Eltern durchlebten abwechselnd Phasen von Verbitterung, Verzweiflung und Hass. Aber in meinem jugendlichen Trotz glaubte ich, das im Namen des Evangeliums ertragen zu können. Einige Priester aus der Umgebung wurden eingeschaltet, manche hatten keine Ahnung und glaubten, es ginge um eines der vielen neuen Säkularinstitute. Andere wussten mehr, zogen es aber vor zu schweigen, um in der schwierigen Auseinandersetzung zwischen mir und meinen Eltern nicht Stellung beziehen zu müssen.

Im September 1967 ging ich in aller Stille von daheim weg. So hatten es mir die Leute vom Werk geraten...

Fortsetzung hier

Geben, Opfern, Sterben: Die evangelischen Räte.


Liebe, die gibt, die opfert, die stirbt

Dieser Text ist eine Auslegung der drei evangelischen Räte nach Verhaeghe. Entsprechend ihrem negativen Menschenbild betrachtet sie die evangelischen Räte einseitig als "Opfer". Nur durch radikalen Verzicht auf das eigene Ich und die geschaffene Welt kann die Seele Gott wohlgefällig sein und zu ihm gelangen.

Abgesehen davon, dass eine derart radikale Distanz "zu jedem geschaffenen Wert" praktisch unmöglich ist, stürzt der damit verbundene Anspruch den Einzelnen in einen tiefen inneren Konflikt, weil er ihn zwingt, seinen eigenen Intuitionen und Bedürfnissen zu misstrauen und sie zu unterdrücken anstatt sie zu integrieren, weil er zudem ein Gottesbild vermittelt, das den Menschen nur unter Vorbehalt liebt.


Liebe, die gibt:

In jungfräulicher Reinheit gehöre ich ganz dir an. Jesus, in dieser heiligen Fastenzeit will ich dir ganz hingegeben sein.

- Ich will allem entsagen, was nicht zu dir führt.

- Ich will mich von allem enthalten, was nicht das Wesentliche betrifft.

- Ich will mich vorbereiten auf das ewige Hochzeitsmahl.

- Möge ich nach deinem Opfer hungern, nach deinem Opferblute dürsten.


Liebe, die opfert:

In tiefer Armut will ich nichts für mich selbst besitzen, sondern alles ausrichten auf die Ehre deines Vaters und den Ruhm deiner Kirche. Jesus, in dieser heiligen Fastenzeit will ich mit dir opfern.

- Ich will nicht begierig nach den Gütern dieser Zeit verlangen.

- Ich will meine Kräfte, meine Talente und meine Zeit gewissenhaft gebrauchen und dir in allem selbstlos dienen.

- Ich will nichts für mich selbst zurückbehalten, was ich von dir empfangen habe.


Liebe, die stirbt:

In treuer Folgsamkeit will ich immer mehr mit dem Willen meines Bräutigams eins werden. Jesus, in dieser heiligen Fastenzeit will ich mit dir sterben.

- Möge ich arm werden an eigenem Willen.

- Möge dein Wille mein ganzes Verlangen sein.

- Möge mein menschliches Denken aus meinem Herzen genommen sein.

- Möge dein Geist mich leiten und mich voranführen.

- Möge meine Seele von dir erfüllt und ergriffen werden.

- Möge mein Gehorsam dir bis ans Kreuz folgen.

- Möge ich mit dir und für dich den Tod der Liebe sterben.

Maria, schmerzhafte Mutter, präge deine Opferbereitschaft in meine Seele ein, so dass ich mit dir den Weg deines Sohnes gehe, den Kreuzweg, der mich zum Tisch des ewigen Ostermahles führen wird!


Durch ihr gottgeweihtes Leben treten die Angehörigen des ‚Werkes‘ in die Nachfolge Christi ein. Im ‚Werk‘ binden sie sich durch ihr ‚Heiliges Bündnis‘ an ihn und gehen so den Weg mit ihm. Daraus ergibt sich der Buß- und Opfercharakter ihres Engagements. 

So soll ihr Leben dem einen dienen: eine Antwort auf seine einladende göttliche Liebe sein, indem sie ihm ihre ganze menschliche Liebe schenken. Ihr ‚Heiliges Bündnis‘ in vollkommener Jungfräulichkeit, vollkommener Armut und vollkommenem Glaubensgehorsam ist der Weg, auf dem sie diese Antwort der Liebe verwirklichen. Wer zum ‚Heiligen Bündnis‘ berufen wird, tritt in Distanz zu jedem geschaffenen und begrenzten Wert, um seine Liebe ungeteilt Gott zu schenken und diese um seinetwillen als selbstlose Güte zu den Menschen zurückkehren zu lassen. So leben wir die Jungfräulichkeit als die eine ungeteilte Liebe; die evangelische Armut als die auf Gott vertrauende Hoffnung; den Gehorsam als liebenden und bedingungslosen Glauben.

Julia Verhaeghe

Etwas in die Einheit legen

"Etwas in die Einheit legen"

Diese Formel wird im Werk zur Verschleierung des Abhängigkeitsverhältnisses zwischen Verantwortlichen und einfachen Mitgliedern verwendet. Die Mitglieder sollen alles "in die Einheit legen", d.h. ihren Verantwortlichen mitteilen. Wenn sie etwas nicht mitteilen ist das eine "Sünde gegen die Einheit", wenn sie von sich aus aktiv werden, auch im noch so kleinen Rahmen, ohne ihre Initiative mitzuteilen, also ohne ihr Vorhaben "in die Einheit zu legen", liegt entsprechend der Ideologie des Werkes nicht nur "kein Segen" auf ihrem Tun, sie müssen auch damit rechnen, dass ihre Initiative unterbunden wird, sobald andere darauf aufmerksam werden und dass sie dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Aber selbst Gefühle und Eindrücke müssen "in die Einheit gelegt" werden. Die Verantwortlichen sichern sich so die totale Kontrolle über alles, was in ihren Mitgliedern vorgeht und können sie dementsprechend beeinflussen bzw. unter Druck setzen. Verantwortliche ihrerseits sind den einfachen Mitgliedern keine Rechenschaft schuldig und behalten ihre Pläne und Gefühle für sich.


Zum "sektenartigen Hausjargon" neuer geistlicher Gemeinschaften vgl. Urquhart, Gehirnwäsche.


Opferbereitschaft




"Opferbereitschaft"

Eines der zentralen Ideale traditioneller katholischer Frömmigkeit, die das tägliche Leben und Arbeiten der Mitglieder des Werkes prägen, ist "Opferbereitschaft". Je bereitwilliger ein Mitglied Opfer bringt und je größer diese Opfer sind, desto weiter scheint es auf dem Weg der Heiligkeit vorangeschritten zu sein. Dahinter steht die Vorstellung, dass Menschen in das Erlösungsleiden Jesu Christi eintreten und durch ihr eigenes Leiden Gnaden für sich selbst und andere Menschen verdienen könnten. Verkürzt führt dieses Ideal zur Gleichsetzung von Leiden und Heiligkeit: je mehr ein Mensch leidet, desto heiliger ist er, desto näher ist er Gott und desto mehr ist er von Gott geliebt. Der Größe dieses Leidens ist dabei keine Grenze gesetzt. Im Werk bedeutet dies, dass ein Mitglied kaum begründen kann, warum es bestimmte Verzichte oder Belastungen nicht auf sich nehmen will. Die Tatsache alleine, dass etwas als belastend oder quälend empfunden wird, kann nicht als Argument ins Feld geführt werden, wo Leiden und Opferbereitschaft als Ideal gilt.


Zum "sektenartigen Hausjargon" neuer geistlicher Gemeinschaften vgl. Urquhart, Gehirnwäsche.

Dienen



"Dienen"

Dienen heißt im Werk etwas leicht anderes als Außenstehende vermuten würden. Nicht nur, dass das Werk diese etwas altmodisch anmutende Vokabel nach wie vor nutzt anstatt sie durch "Engagement", "Sich einbringen" o.a. zu ersetzen, es weitet den Begriff auch auf Gegenstände aus und verwendet ihn nicht aktiv, sondern passiv. Anstatt "ich diene" spricht man nur davon, dass "etwas oder jemand dient". Der Einzelne hat keine Wahl, kann seinen Dienst nicht selbst in die Hand nehmen. Ob und wie er dient ist weder seine Entscheidung noch etwas, was er selbst feststellen könnte. Es ist ein Urteil, das über ihn gefällt wird: "Deine Sprachbegabung dient der Gemeinschaft" (d.h. ob deine Kreativität das auch tut, ist eine andere Frage), "dieses Kleidungsstück dient" (ein anderes tut es vielleicht nicht oder nicht mehr). "Dienen" wird im Werk also im Sinne von "nützlich sein" verwendet. Und das ist das Kriterium für die Seinsberechtigung von Personen und Dingen im Werk: wer oder was nützt, ist willkommen, was nicht "dient", darf auch nicht sein.

Zum "sektenartigen Hausjargon" neuer geistlicher Gemeinschaften vgl. Urquhart, Gehirnwäsche.


Unterscheidung


"Unterscheidung"

Dieser Begriff ist am gebräuchlichsten in der Formel "nicht vergleichen, sondern unterscheiden". Er ist ein ebenso wichtiges Werkzeug zur Manipulation der Mitglieder des Werkes wie die drei Pfeiler. Indem Verantwortliche Mitgliedern sagen, sie sollten nicht vergleichen, sondern unterscheiden, nehmen sie ihnen alle Maßstäbe, die ihr Denken leiten könnten. Solange Mitglieder eigene Maßstäbe haben, können sie argumentieren und gegenüber ihren Verantwortlichen Stellung beziehen indem sie z. B. sagen, jemand anderes müsse weniger arbeiten, dürfte seine Eltern öfter sehen, dürfte studieren usw. - warum darf ich das dann nicht auch? Oder: diese Person haben wir eingeladen, warum dann nicht auch diese oder jene? Oder: die Mitschwestern in xy haben dies oder das getan, warum tun wir das dann hier nicht auch? Oder: Handkommunion ist doch erlaubt und wird überall in der Kirche praktiziert, warum dürfen wir sie dann im Werk nicht praktizieren? Etc. Durch die Formel vom "Unterscheiden" werden solche "Vergleiche" unmöglich: was woanders geschehen ist, was ein anderer tut, was gestern war - taugt nicht als Kriterium für das, was jetzt heute von dir gefordert ist und was jetzt für dich gilt. Das ist hier alles ganz anders, weil du im Werk bist und weil das Werk etwas so besonderes ist und weil hier jeder anders behandelt wird und man das alles nicht vergleichen darf - Der einzige gültige Maßstab, der das Denken und Handeln der Mitglieder leiten darf, ist damit der Wille der Verantwortlichen, der an nichts anderem mehr gemessen werden kann.


Zum "sektenartigen Hausjargon" neuer geistlicher Gemeinschaften vgl. Urquhart, Gehirnwäsche.