Das Finanzgebaren des "Werkes"
Das "Werk" legt ein Finanzgebaren an den Tag, das stutzig machen muss. Während die Mitglieder der Gemeinschaft einen unverhältnismäßig, bisweilen unvernünftig bescheidenen Lebensstil führen müssen, tätigt die Leitung der Gemeinschaft Investitionen in Millionenhöhe - und das, obwohl das "Werk" kaum über eigene regelmäßigen Einkünfte, wie etwa Lohneinkommen verfügt. Dies soll hier im Einzelnen etwas ausgeführt werden.
Die Armut der Mitglieder
Die Religiosen des "Werkes" sparen an praktisch allem, was sie zum täglichen Leben brauchen. Jedes Mitglied muss bis auf den Cent genau Rechenschaft über seine Ausgaben ablegen und wird ggf. zur Rede gestellt. Das geht so weit, dass ein gewöhnliches Mitglied es bspw. nicht wagt, unterwegs einen Kaffee zu trinken, da es fürchten muss, sich für diese Ausgabe rechtfertigen zu müssen.
Die Kleidung der Mitglieder besteht fast ausschließlich aus geschenkten Altkleidern und Kleidern verstorbener Mitglieder (Unterwäsche eingeschlossen). Mitglieder des Werkes dürfen sich nur in seltenen Ausnahmefällen selbst Kleidung kaufen. Um jedes Kleidungsstück müssen sie extra bitten. Abgetragene Kleidung wird oft jahrelang immer wieder geflickt, bis hin zur absoluten Unbrauchbarkeit, bevor sie zu Putzlumpen gemacht und dann als solche jahrelang weiter benutzt wird.
Nahrungsmittel werden in großem Umfang erbettelt. Das gilt insbesondere für Brot, Obst und Gemüse. In den Küchen des Werkes wird darum häufig mit Brotresten, Fallobst und altem Gemüse gekocht. Getrunken wird praktisch ausschließlich Leitungswasser und (mit Kräutern aus dem Garten) zubereiteter dünner Tee. So lassen sich die Ausgaben für die Ernährung einer Person pro Tag in manchen Zentren auf einen Euro herunterdrücken. Das "Werk" macht aber auch vor noch fragwürdigeren Methoden nicht Halt und lässt sich etwa in seine italienischen Zentren immer wieder in großem Umfang unverkäufliche Produkte aus Hilfsprogrammen liefern (Aufschrift: Agea aiuto CE - prodotto non commerciabile), die eigentlich für tatsächlich Bedürftige bestimmt wären.
Hygiene-Artikel werden in Mengen eingekauft und gelagert. Mitglieder müssen in den meisten Zentren um jedes Stück Seife, Deodorant, Nylon-Strumpfhosen etc. extra fragen. An Stelle von Duschgel gibt es von mehreren Personen verwendete Seifenstücke, die wenn sie auf eine bestimmte Größe zusammengeschrumpft sind, zur Schmierseife weiterverarbeitet werden. Damit erübrigt sich der Einkauf von Putzmitteln fast völlig, da der größte Teil des Hausputzes mit Schmierseife erledigt wird. Auch Wäsche wird zum Teil von Hand mit Kernseife gewaschen.
Kurz: das Leben der Mitglieder erinnert an Kriegs- oder Nachkriegszeiten, obwohl von Seiten der Leitung immer wieder beteuert wird, sie strebten für die Mitglieder einen Lebensstil an, der dem des gesellschaftlichen Durchschnitts entspricht. Es ist in jedem Fall bedenklich, wenn eine Gemeinschaft so mit ihren eigenen Mitgliedern umgeht, obwohl sie offensichtlich über mehr als ausreichende Finanzmittel verfügt, um einen normalen und gesunden Lebensstil zu gewährleisten.
Die Großausgaben des Werkes
Seit 2004 hat das Werk Bauvorhaben in Millionenhöhe getätigt.
In Bregenz wurde 2004 die Großküche des Klosters Thalbach, das Refektorium und der Speisesaal der Priester komplett neu gestaltet und hochwertig eingerichtet. Die Kosten dafür dürften im sechsstelligen Bereich gelegen haben.
Nur wenige Jahre später, 2009 bis 2010 wurde ein auf dem Grundstück des Klosters Thalbach befindlicher Altbau abgerissen und durch einen Neubau mit geräumiger Tiefgarage ersetzt. Dazu wurde eine das ganze Kloster versorgende Hackschnitzelheizung eingebaut und der Parkplatz neu gestaltet. Allein für dieses Vorhaben lagen die Kosten im siebenstelligen Bereich.
In letzter Zeit wurde der ehemalige Schulktrakt, wo bis vor kurzem Unterricht für die Schülerinnen der Handelsschule (Marienberg) stattfand, komplett umgebaut und u.a. ein mit allen technischen Finessen ausgestatteter Festsaal eingerichtet.
In Rom wurde 2007 die Bibliothek des Collegium Paulinum renoviert, was die komplette Neugestaltung von vier großen Räumen einschloss. Dazu wurden unter anderem eine große Anzahl maßgefertigter Bücherregale von einem österreichischen Handwerksbetrieb eingebaut. Die Terrasse wurde neu gestaltet inklusive einer dekorativen kleinen Brücke von der Terrasse in den Garten. Wie hoch die Kosten für diesen Umbau lagen, ist uns leider nicht bekannt.
In Wiener Nobelbezirk Währing wurde (bzw. wird) eine Altbau-Villa renoviert, die dem Werk vererbt worden ist. Der Kostenvoranschlag hierfür liegt im oberen sechststelligen Bereich.
In Villers (Ath/Belgien) wird das älteste Haus der Gemeinschaft komplett umgebaut. Dies ist das größte Bauvorhaben der Gemeinschaft. Die Kosten dürften sich auf mehrere Millionen belaufen.
Die Einkünfte des Werkes
Laut Konstitutionen hat das Werk folgende mögliche Einkommen:
Die Geldmittel und Vermögenswerte werden durch Löhne von Mitgliedern im engeren Sinn und andere Einkünfte (vgl. can. 1259), durch Zuwendungen unter Lebenden und von Todes wegen und durch Sammlungen aufgebracht. Zuwendungen verschiedener Art und Erbschaften dürfen im Normalfall nur dann angenommen werden, wenn dadurch für „Das Werk“ oder für einzelne Mitglieder keine Verpflichtungen entstehen.
Konst. XII, 8.
An erster Stelle werden die Löhne von Mitgliedern genannt. Tatsächlich geht aber ein so kleiner Teil der Mitglieder einer bezahlten Beschäftigung nach, dass ihre Löhne bei weitem nicht für die Deckung der Lebenshaltungskosten der Gemeinschaft ausreichen können, von größeren Bauvorhaben ganz zu schweigen.
An zweiter Stelle stehen Spenden und Erbschaften. Darüber gibt das Werk seinen eigenen Mitgliedern gegenüber keine Auskunft. So bleibt die Frage offen: verfügt das Werk über Spenden oder Erbschaften in Millionenhöhe?
An dritter Stelle werden Sammlungen genannt. Solche sind nach unseren Wissen in den letzten Jahren aber nicht durchgeführt worden.