"Opferbereitschaft"
Eines der zentralen Ideale traditioneller katholischer Frömmigkeit, die das tägliche Leben und Arbeiten der Mitglieder des Werkes prägen, ist "Opferbereitschaft". Je bereitwilliger ein Mitglied Opfer bringt und je größer diese Opfer sind, desto weiter scheint es auf dem Weg der Heiligkeit vorangeschritten zu sein. Dahinter steht die Vorstellung, dass Menschen in das Erlösungsleiden Jesu Christi eintreten und durch ihr eigenes Leiden Gnaden für sich selbst und andere Menschen verdienen könnten. Verkürzt führt dieses Ideal zur Gleichsetzung von Leiden und Heiligkeit: je mehr ein Mensch leidet, desto heiliger ist er, desto näher ist er Gott und desto mehr ist er von Gott geliebt. Der Größe dieses Leidens ist dabei keine Grenze gesetzt. Im Werk bedeutet dies, dass ein Mitglied kaum begründen kann, warum es bestimmte Verzichte oder Belastungen nicht auf sich nehmen will. Die Tatsache alleine, dass etwas als belastend oder quälend empfunden wird, kann nicht als Argument ins Feld geführt werden, wo Leiden und Opferbereitschaft als Ideal gilt.
Zum "sektenartigen Hausjargon" neuer geistlicher Gemeinschaften vgl. Urquhart, Gehirnwäsche.
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