Was will dieser Blog?

Dies ist der Blog ehemaliger Mitglieder des "Werkes". Er enthält Geschichten, Tatsachen und Erfahrungen, die vom "Werk" sorgfältig verschwiegen oder geleugnet werden. Er sei jedem ans Herz gelegt, der mit dem "Werk" in Kontakt kommt.

Läuternde und heilende Umgestaltung in Christus


Läuternde und heilende Umgestaltung in Christus

Dieser Text verrät mehr als alle anderen im Herrlichkeitsbüchlein, worum es im Werk wirklich geht. Er stellt anschaulich dar, wie Menschen gebrochen werden, wie ihr Verstand und ihr Wille einer grausamen Tortur unterzogen wird, bis sie so "ticken", dass sie alles mit sich machen lassen - und das alles unter Berufung auf das Leiden Christi und das "Feuer seiner Liebe", die diese euphemistisch als "Einswerdung", "Barmherzigkeit" bzw. "Läuterung" bezeichnete psychische Folter vollziehen würde. Tatsächlich wird sie bewusst von den Ausbildern und Vorgesetzten im Werk herbeigeführt, die den Mitgliedern stets von Neuem ihre vermeintlichen Fehler und sündhaften Neigungen vor Augen stellen, von denen sie sich durch den Weg des schmerzhaften Leidens bekehren müssten. Solche sündhaften Neigungen können das Verlangen nach persönlichem Austausch, nach Freizeit, nach geistiger Beschäftigung, nach Kontakt zur eigenen Familie sein oder aber Befremdung angesichts bestimmter Praktiken im Werk, Kritik am übertriebenen Fasten, der Wunsch nach zeitgemäßerer Kleidung o.ä., selbst Erschöpfung und der Wunsch nach anderen Aufgaben innerhalb der Gemeinschaft kann von den Verantwortlichen zur Sünde stilisiert werden. 

Die "schmerzhafte Läuterung im Kreuz Christi" besteht dann darin, einzusehen, dass diese eigenen Wünsche Sünde sind, dass es dagegen Erlösung und Befreiung ist, frei von solchen Wünschen zu werden und völlig ohne solche Dinge auszukommen - das ist die sog. "Umgestaltung in Verstand und Willen". Es ist nichts anderes als Gehirnwäsche, Gehirnwäsche unter Berufung auf christliche Symbole und Glaubensinhalte, die einfache Menschen kaum zu durchschauen im Stande sind.

Viele Mitglieder haben diese Formung psychisch nicht verkraftet und im letzten Moment die Reißleine gezogen und sind ausgetreten, andere sind vom Werk selbst ausgesondert worden, weil sie schwer krank geworden sind. Die allermeisten Mitglieder, die einige Jahre lang diese Formung erlebt haben, haben erst nach langer Zeit wieder zu einem normalen Selbstbewusstsein zurückgefunden.


Wie herrlich ist es, in diesem Licht die erlösende Kraft des Opferlebens Christi schauen zu dürfen, wie herrlich, Einsicht zu gewinnen, wie wunderbar, barmherzig und mild Er uns aufnimmt und durch das sühnende Leiden zu seinem Herzen führt, auf dass sich in diesem Herzen die Einswerdung vollziehe, die Er von aller Ewigkeit her über uns gedacht hat. So werden wir fähig, mit Seiner Liebe zu lieben, mit Seinem Herzen zu schenken, mit Seinem Licht zu dienen, mit Seinen Gaben zu wirken …
Wie dankbar müssen wir doch sein, dass Er uns des Leidens, dieses läuternden und heilenden Leidens würdig erachtet, dankbar, weil Er uns – und kraft der Berufungsgnade durch uns auch andere – aus der Grube des Todes, aus Unrat und Schlamm ziehen und uns mit unseren beiden Füßen auf felsigen Grund stellen will, sodass unsere Schritte nicht wanken, solange sie auf ihm bleiben, dem Fels, der Er selbst ist in Seinem Mystischen Leibe. Vielmehr sollen wir, getragen durch die erleuchtende Gabe des Heiligen Glaubens, voller Hoffnung voranschreiten und das neue Lied singen, das Er uns selbst in den Mund legt, um Gottes Lob zu verkünden. „Viele werden es sehen, erfüllt mit Staunen, und sie werden auf den Herrn vertrauen …“ (Ps 40(39),4)

Er vergleicht nicht und legt nicht den Maßstab menschlicher Gefühle an. Sein „Fühlen“ ist unaussprechliche, ewige Treue für den Menschen, den Er nach Seinem Bild geschaffen hat und in barmherziger Güte durch das erlösende und sühnende Leiden in Wiederherstellung und Einswerdung zum Urbild seines Seins zurückführen will.

Es gibt keinen anderen Weg, als den des schmerzhaften Kreuzes Jesu Christi, das uns läutert und heilt, auf dass wir wieder zu jener Einheit mit Ihm gelangen, der war, der ist und der sein wird in Ewigkeit.

So müssen wir unsere ursprüngliche Unversehrtheit wiedergewinnen. Darin wird Gottes barmherzige Liebe mit dem Glanz Seiner allmächtigen Herrlichkeit in uns erstrahlen, die er besaß von Anfang und besitzen wird in alle Ewigkeit. Darum muss uns auch stets freudiger Dank und freudiges Lob erfüllen, sooft wir hier auf Erden einen Lichtstrahl Seiner Barmherzigkeit empfangen dürfen. In diesem Licht will Er uns den Sinn, den Nutzen und die Notwendigkeit des läuternden Leidens begreifen lassen, damit wir in dankbarer Hingabe offen und bereit seien, diese läuternde und heilende Umgestaltung in unseren geistigen Fähigkeiten, in Verstand und Willen, anzunehmen. Diese Fähigkeiten sind die empfindsamsten und verletzlichsten in unserem Wesen. Darum ist dieses Leiden so schmerzhaft. Es durchdringt unser ganzes Wesen und trifft die schwachen Stellen unserer menschlichen Natur manchmal auf eine solche Weise, dass es uns scheinen mag, wir könnten es nicht ertragen und müssten daran sterben.

Doch es scheint nur so. Denn er will weder den Tod noch den Untergang des Sünders, sondern dass er sich bekehre und lebe. Sein durchbohrendes Licht durchdringt unser ganzes Wesen, damit wir erkennen können, was in uns nicht aus Ihm ist. Er lässt uns unsere Ich-Gebundenheit, die hemmt und hindert, erkennen und erfahren, um unsere Hingabe zu mitwirkendem Einsatz zu führen. So sollen wir fähig werden, die Mutter- und Vaterschaft in Seinem Mystischen Leib fruchtbar werden zu lassen, Väter und Mütter zu sein, die, weil sie selbstlos geworden sind, jenes Leben zu tragen vermögen, das Er in uns, durch uns und mit uns hervorbringen will.

Julia Verhaeghe

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