Was will dieser Blog?

Dies ist der Blog ehemaliger Mitglieder des "Werkes". Er enthält Geschichten, Tatsachen und Erfahrungen, die vom "Werk" sorgfältig verschwiegen oder geleugnet werden. Er sei jedem ans Herz gelegt, der mit dem "Werk" in Kontakt kommt.

Das Entstehen der drei Pfeiler aus dem Gebet der Kirche


Das Entstehen der drei Pfeiler aus dem Gebet der Kirche

Verhaeghe beschreibt hier selbst das Entstehen jener "drei Pfeiler", deren Existenz von Mitgliedern des Werkes geleugnet wird (vgl. dazu den Abschnitt "Kritik" auf: de.wikipedia.org/„Das_Werk“). Verhaeghe stellt es so dar, als hätten sie sich aus dem Psalmengebet ergeben. Inwieweit sie tatsächlich von Ps 81 inspiriert war, mag dahingestellt bleiben. 

In jedem Fall ist das, was sie hier formuliert nichts als das negative Menschenbild des Werkes, demzufolge der Mensch nur durch die Aufgabe seines eigenen Ich zu Gott gelangen kann. Jeder Mensch, der sich auf seinen Verstand verlässt und seinen eigenen Willen nicht aufgibt, der also sein "Tun und Lassen, Fühlen, Erkennen und Wissen, seine Erfahrungen" selbst deuten will, ist für Verhaeghe "gefangen in seinem Hochmut" und "blind in seinem Egoismus" und folglich fern von Gott. So sieht sie auch die Kirche: voller Götzendiener, die sich selbst suchen. Gott und Mensch sind für sie so radikale Gegensätze, dass der Mensch  nur um den Preis seiner völligen Selbstaufgabe zu Gott gelangen kann. Das Urteil darüber, worin diese Selbstaufgabe für die Mitglieder des Werkes im Einzelnen besteht, bleibt Verhaeghe selbst bzw. ihren Nachfolgern vorbehalten.

Noch eines wird in diesem Text deutlich: dass das Breviergebet, wie liturgische Texte oder Texte des Lehramtes allgemein, im Werk nur in der Deutung des Werkes existieren und verstanden werden dürfen. Diese Deutung wird den Mitgliedern immer sogleich mit dem Text mitgegeben.  

           

In der Zeit, da wir das Brevier – dieses herrliche Gebet der Kirche – zu beten begannen, haben mich die Psalmen tief angesprochen. Sie wurden mir zur Nahrung wie an einem festlichen Tisch, an dem verschiedenste, mit Sorgfalt zubereitete und auserlesene Gerichte angeboten werden. Diese Entdeckung erfüllte mich im Innersten mit großer Freude. So ist es zu verstehen, welch großer Eifer mich beseelte, um dieses Gebet der Kirche den Berufenen anzuempfehlen. Sie sollten das Breviergebet in ihre Lebensordnung aufnehmen, soweit es im Bereich ihrer Möglichkeiten lag. Darin konnten sie für ihr geistliches Leben kraftvolle und gesunde Nahrung und zugleich Normen und Formen des Ausdrucks finden, die ihnen halfen, sich dem Herrn mit den innigsten Erfahrungen ihres reifenden und werdenden Lebens zu nähern, so wie es sich in ihnen im Einswerden mit Ihm vollzog.

Einer der vielen Psalmen, die mich im Beginn unseres gemeinsamen Breviergebetes besonders trafen, war dieser:

„Ich vernahm eine Stimme, die ich nicht kannte:
Von seinem Rücken lud ich ab eine Bürde,
vom Lastkorb machte ich los seine Hand.

Du riefst in der Trübsal und ich machte dich frei;
Aus donnernder Wolke gab ich dir Antwort,
an den Wassern von Meriba prüfte ich dich.

Höre, mein Volk, auf dass ich dich warne;
Israel, o dass du doch hörtest auf mich!
Nicht sei bei dir ein anderer Gott,
einen fremden Gott sollst du nimmer verehren,

Ich bin Jahwe, dein Gott,
der dich heraufgeführt hat aus Ägypten;
tu auf deinen Mund, und ich werde ihn füllen!“

(Psalm 81 (80), 6b-11)

Mein Volk, bleib mir treu, ich werde dich segnen.

Es war mir, als wäre er der sprachliche Ausdruck dessen, was ich selbst in meinem Innersten schauen durfte, oder anders ausgedrückt: einige Erfahrungen besonderer Art fand ich darin wieder, da es dem Herrn gefallen hat, mich auf einigen besonderen Wegen zu führen, auf denen ich tatsächlich eine Sprache hörte, „die ich nicht kannte.“ (vgl. Ps 81).

Ich hatte bereits erfahren und durfte es stets mehr und mehr tun, dass er in dem Maße die Last von meinen Schultern nahm, als ich selbst den Tragkorb meines Elends, meiner Ohnmacht und Sündhaftigkeit losließ und mich in Hingabe der lichtbringenden Gabe Seiner erlösenden, barmherzigen Liebe überließ, um mich in vertrauensvollem Glauben in all meinem Tun und Lassen, in all meinem Fühlen, in all meinem Erkennen und Wissen, in allen Erfahrungen in mir und um mich herum auf Ihn allein zu stützen.

In jener Sprache, die ich nicht kannte, (die ich aber im Tiefsten meiner Seele immer klarer vernahm und innerlich auch sah) führte der Herr mich hin zu den echten Lebenswerten, nämlich zu dem Leben, das Er selbst ist. Er hat es uns geoffenbart durch seine Geburt, Sein Leben, Seine Lehre und Seinen Lebensstil, durch Seinen Tod und Seine Auferstehung, durch die Gründung der heiligen Kirche und die Einsetzung der Sakramente, in denen Er Sein Leben als erlösende und heilbringende, barmherzige Güte unter uns fortdauern lassen wollte. Er lehrte mich, die Not der Menschheit und des eigenen Mensch-Seins erkennen und erfahren. Er ließ mich die Folgen der Sünde und der Gebundenheit des Menschen an die Erbsünde erkennen und durchschauen. Dieser „Unwetterwolke“ wollte Er mich und viele andere entreißen. Er kam, um uns durch das Angebot Seiner erlösenden und rettenden Mittel aus ihr zu befreien, nämlich durch Sein Kreuzesopfer, durch die Berufung als eine allumfassende Lebensaufgabe, die auf den Weg der Läuterung in Glaube und Tugend führt und uns auffordert, uns von der Sünde und der ungeordneten Lebensweise loszulösen und der Ichsucht und allen anderen aus der Erbsünde geborenen Begierden die Selbstverleugnung gegenüberzustellen.

So dürfen wir auf diesem Weg erkennen, welche fremden Götzen unsere Liebe und Dienstbereitschaft in Anspruch nehmen, was uns blind macht und gegenüber den Geboten, Gesetzen und Anordnungen Gottes lähmt. In der Erfüllung Seines heiligen Willens führte er mich aus dem Land der Ichgebundenheit. Er öffnete mir den Mund, um Ihn „im Geist und in der Wahrheit anzubeten“ (Joh 4,23) und Zeugnis abzulegen von Seinen Wunderwerken: von der Erfahrung Seiner erlösenden Gnade, von Seiner milden Vorsehung, die uns voranführt, von der Erfahrung Seines zunehmenden und reifenden Lebens in mir und um mich herum:

Aber: Er ließ mich auch das schauen und erfahren, was der Psalm 81 zum Ausdruck bringt:

„Aber mein Volk, es hörte nicht auf meine Stimme,
Israel fügte sich nicht meinem Willen.
Darum überließ ich sie ihren verhärteten Herzen,
mögen sie dahingehen nach eigenem Rat.
O dass mich doch hörte mein Volk!
Dass Israel doch ginge auf meinen Wegen!
Gar bald bezwänge ich seine Feinde,
meine Hand wollte ich kehren gegen alle,
die sie bedrängen.

Die hassen Jahwe, sie würden ihnen gefügig,
und ihr Los würde dauern für immer.
Mein Volk aber wollte ich nähren mit dem
Marke von Weizen, und mit Honig aus dem Felsen
Wollt´ ich sie laben.“

(Psalm 81, 12-17)

In diesem Psalm zeigte der Herr mir auch, wie herrlich Er sein Volk, die Seinen, führt, die in gläubigem Gehorsam den guten Kampf kämpfen und dies tun in dankbarer Hingabe an Gott, der allein Herr und König des Himmels und der Erde ist.

Er zeigte mir auch die furchtbaren Folgen der Untreue, des Ungehorsams gegenüber Seinen Gesetzen und Befehlen, die furchtbaren Folgen der Nicht-Anerkennung der höchsten Macht und Herrschaft Gottes, der Weigerung, nach Christi Wahrheit, nach Seiner Lehre und nach Seinem Vorbild zu leben, weil der Mensch in seinem Drang nach Ehre, Herrschsucht und ungebundener Freiheit im Hochmut sich selbst sucht.

Aus diesen Betrachtungen entstanden die drei Pfeiler. Alles, was ich darüber an Hinweisen und Ratschlägen geschrieben habe, hat aus dieser Quelle das wegweisende Licht empfangen. Es ist für die Berufenen und für jene, die mit uns den Weg der Treue zum Herrn und Seiner Kirche gehen wollen, von entscheidender Bedeutung. Sie sollen erkennen, dass Sein Name ist: Der Herr!

Dieses wegweisende Licht, das von den drei Pfeilern ausgeht, steht in tiefem Zusammenhang mit dem vielfältigen Segen, den der Heilige Kontrakt in sich birgt, auf dass die Berufenen imstande seien, in unseren Tagen die ihnen anvertraute Sendung zu erfüllen. 

„Ich will sie sättigen mit des Weizens Mark,
sie sättigen mit Honig aus dem Felsen.“

Julia Verhaeghe

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen